F1: Welche Bodenbewirtschaftungstechniken haben Sie entwickelt?
Wir sind seit 1974 ein reiner Ackerbaubetrieb. Wir haben hier eine dünne Bodenkrume, auch Cotswold Brash genannt, ein steiniger Kalksteinboden. Das ist ein wunderbar lehmiger Boden, aber er enthält viele Steine. Genau genommen, mehr Steine als Erde. Die Stärke des Oberbodens beträgt maximal 200 mm. An manchen Stellen ist er dicker, an anderen ist dafür der Unterboden sehr felsig. Unser Problem ist daher, die Wurzeln mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Die Cotswolds in England waren eigentlich immer Grasland, bekannt für ihre Schafweiden - nicht für große landwirtschaftliche Erträge. Der einfache Grund dafür: Ein trockener Mai oder Juni führt umgehend zu Ernteausfällen.
Als ich 1999 nach dem Studium zurückkehrte, war eines der Themen, die mich antrieben, die Fähigkeit des Bodens zur Wasserspeicherung zu erhöhen. Und das habe ich auf vielerlei Weise getan. Wir haben eine ausgedehnte fünfjährige Fruchtfolge mit drei Getreidekulturen (Halmfrüchte) und zwei Zwischenfrüchten wie Bohnen, Raps und gelegentlich Hafer. Wir arbeiten mit einer Mischung aus Winter- und Frühjahrskulturen, versuchen also nicht alles im Winter oder Frühjahr zu bekommen. Seit ich hier bin, ist das große Thema, den Boden wieder in großem Umfang mit organischem Material anzureichern. Auf den 445 Hektar (1.100 Acres) Land um unseren Kernhof herum bringen wir jedes Jahr bis zu 8.000 Tonnen organische Dünger in unterschiedlicher Form in den Boden ein.
Zudem haben wir einen fünfjährigen Bewirtschaftungsmix, um die Bodenqualität zu verbessern: Wir pflügen ein Jahr und arbeiten anschließend je zwei Jahre mit Direktsaat und bodenschonender Bearbeitung. Wie viele Pioniere haben wir den Wert von Gründünger und Zwischenfrüchten eher zufällig erkannt. In einem Jahr hatten wir Senfsaat übrig und beschlossen, sie aufzubrauchen, indem wir sie zwischen der Ernte der Wintergetreide und der Aussaat der Frühjahrskulturen anpflanzten. Das tun wir jetzt häufiger. Deshalb wurden wir gut darin und haben definitiv auch die Ergebnisse deutlich verbessert. So saugt sich der Boden nach intensiven Regenfällen weniger voll.
Und von Mitte September bis Mitte März lassen wir das Vieh anderer Landwirte diese Zwischenfrüchte abgrasen. Wir haben jetzt auch Viehställe hier. Also bauen wir in der Fruchtfolge auch Gras an und ernten Heu für das Vieh und bekommen im Gegenzug Dünger zurück.